Die Psychologin Yulia Vatutina erklärte, wie man den Grad der Angst bestimmt

01.03.2023 13:00
Aktualisiert: 14.04.2023 09:02

Ängste und Sorgen sind ein ernstes Problem für einen modernen Menschen, der schnell lebt und häufig Stresssituationen erlebt.

Die Psychologin Yulia Vatutina erklärte, wie man den Grad der Angst bestimmt.

Sollten Sie sich über Angst Sorgen machen? Um dieses Problem ein für alle Mal für sich zu lösen, empfiehlt es sich zu lernen, wie man den Grad der Angst bestimmt.

Der Grad der Angst kann durch eine Reihe von Anzeichen und Symptomen bestimmt werden, die sowohl physische als auch psychische Manifestationen haben.

  1. Die körperlichen Angstsymptome können in unterschiedlicher Form und Intensität auftreten und je nach individueller Reaktion einer Person auf Stress und Angst variieren.
    Einige davon können sein: erhöhte Herzfrequenz, hoher Blutdruck, Atemprobleme, Schwitzen und Zittern, Verdauungsprobleme, Schwindel und Schwächegefühl, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme usw.
  2. Zu den psychischen Symptomen gehören am häufigsten: unangenehme Gedanken und Erfahrungen, Angst vor der Kommunikation mit Menschen, Vermeidung bestimmter Orte, erhöhte Reizbarkeit, Panikattacken, Vergesslichkeit und verminderte Konzentration.

Die beschriebenen Symptome können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten.

weibliche Straßenbahn
Foto: Pixabay

Warum es wichtig ist, Ihr Angstniveau zu verstehen

Das bloße Vorhandensein dieser Symptome weist nicht auf ein erhöhtes oder gar kritisches Maß an Angst hin, da ihre Manifestation durch Situationen verursacht werden kann, in denen das Angstgefühl eine normale Reaktion des Körpers ist.

Unvernünftige Sorgen sind ungesund, insbesondere wenn sie ständig und aufdringlich werden. Um die Art und das Ausmaß der Angst möglichst genau zu bestimmen, gibt es spezielle psychologische Tests. Hier sind einige davon.

  • Der Hamilton-Test ist eine Skala zur Beurteilung des Ausmaßes der Angst bei Patienten mit verschiedenen psychischen Erkrankungen.
  • Der Spielberger-Test ist der bekannteste und am weitesten verbreitete Test zur Bestimmung von Angstzuständen. Es besteht aus zwei Teilen: dem ersten – der Bestimmung des aktuellen Angstniveaus („Angstzustand“), dem zweiten – der Bestimmung des Angstniveaus als Persönlichkeitsmerkmal („Angst als Persönlichkeitsmerkmal“).
  • Der Beck-Test ist eine Skala, mit der Sie anhand der subjektiven Einschätzung des Patienten zu seinen Angstsymptomen das Ausmaß der Angst bestimmen können.
  • Der Derogatis-Test ist ein weit verbreiteter Test zur Beurteilung einer Vielzahl psychischer Symptome, einschließlich Angstzuständen.
  • Der Taylor-Test ist eine Skala, mit der Sie anhand der subjektiven Einschätzung des Patienten über seinen somatischen Zustand das Ausmaß der Angst bestimmen können.

Die Covey-Skala ist gesondert zu erwähnen. Es umfasst 20 Fragen, die der Patient auf einer fünfstufigen Skala bewerten soll.

Für jede Frage gibt es vier Antwortmöglichkeiten, die unterschiedlichen Intensitätsgraden der Angstsymptome entsprechen.

Beispiele für Fragen zur Bestimmung des Angstgrades auf der Covey-Skala:

  • Wie oft fühlen Sie sich unruhig, ängstlich oder angespannt?
  • Wie oft verspüren Sie Angstzustände, die Sie am Einschlafen hindern?
  • Wie oft verspüren Sie Nervosität, die Ihre Konzentrationsfähigkeit bei der Arbeit oder in der Schule beeinträchtigt?

Durch die Auswertung der Antworten auf die Fragen lässt sich das Angstniveau des Patienten ermitteln, das als gering, mäßig, hoch oder sehr hoch eingestuft werden kann.

Diese Skala kann sowohl bei der Erstdiagnose von Angststörungen als auch bei der Beurteilung der Wirksamkeit einer Therapie und der Vorhersage des Rückfallrisikos eingesetzt werden.

Einige der vorgestellten Tests sind im Internet öffentlich verfügbar. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Testergebnisse keine endgültigen Diagnosen sind und nur als Hilfsmittel zur Bestimmung des vermuteten Angstniveaus verwendet werden sollten.

Für eine professionelle Beurteilung der Testergebnisse und Empfehlungen für das weitere Vorgehen wenden Sie sich besser an einen qualifizierten Spezialisten.

Den Grad der Angst ermitteln Experten mit folgenden Methoden:

  1. Befragung. Dies ist eine der gebräuchlichsten Methoden. Bei der Befragung wird eine Person gebeten, einen speziellen Fragebogen auszufüllen, der verschiedene Faktoren angibt, die ihren emotionalen Zustand charakterisieren.
    Zum Beispiel die Häufigkeit und Schwere von Angstzuständen, körperliche Symptome, Grad der Schlafstörung usw.
  2. Klinisches Gespräch. Während des klinischen Gesprächs stellt der Arzt Fragen, die dabei helfen, das Ausmaß der Angst zu bestimmen und damit verbundene Symptome zu identifizieren.
  3. Beobachtung. Der Arzt kann auch das Verhalten und den emotionalen Zustand des Patienten beobachten, um das Ausmaß der Angst zu bestimmen. Dazu kann die Überwachung körperlicher Symptome wie Zittern, Schwitzen usw. gehören.
  4. Biologische Methoden. Dieser Ansatz zur Messung von Angstzuständen umfasst den Einsatz medizinischer Techniken, beispielsweise die Messung des Blutspiegels von Stresshormonen wie Cortisol.
    Auch neurophysiologische Methoden wie die Elektroenzephalographie des Gehirns können eingesetzt werden.

Die Bestimmung des Ausmaßes der Angst ist ein komplexer Prozess zur Beurteilung des Ausmaßes der Angst einer Person, der die Beteiligung eines Spezialisten erfordert.

Die Ergebnisse einer solchen Beurteilung können dabei helfen, die besten Strategien zur Bekämpfung von Angstzuständen und zur Rückkehr zum normalen Leben zu ermitteln.

Valeria Kisternaya Autor: Valeria Kisternaya Editor für Internetressourcen


Der Inhalt
  1. Warum es wichtig ist, Ihr Angstniveau zu verstehen
  2. Beispiele für Fragen zur Bestimmung des Angstgrades auf der Covey-Skala:
  3. Den Grad der Angst ermitteln Experten mit folgenden Methoden: