Man geht davon aus, dass man am Vorabend früh zu Bett gehen muss, um morgens wach und ausgeruht zu sein.
Es gibt eine Meinung: Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht entspricht zwei Stunden nach 00:00 Uhr.
Aber ist das wirklich so? Einige Somnologen bezweifeln es.
Was sind die wertvollsten Schlafstunden?
Kai Spiegelhalder, Mitarbeiter der Universitätsklinik aus Freiburg (Deutschland), sagt, dass es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass Schlaf vor Mitternacht vorteilhafter ist als danach.
Gleichzeitig weist er auf bestimmte Nuancen hin, die für einen guten, gesunden Schlaf wichtig sind.
Am wertvollsten nennt der Spezialist die ersten zwei bis vier Stunden Schlaf.
Ihm zufolge haben sie die wohltuendste Wirkung bei der Wiederherstellung des Körpers.
Der Somnologe erklärt dies damit, dass sich der Mensch in diesen Stunden in einer längeren Tiefschlafphase befinde.
Hinweise: Der Schlaf eines erwachsenen, gesunden Menschen besteht aus 4-6 Zyklen, die jeweils 90 bis 110 Minuten dauern.
Schlafphasen
Der Zyklus ist in 4 Phasen unterteilt. Die erste Phase ist das Einschlafstadium, der Übergang vom Wachzustand zum Schlaf.
Die zweite Phase ist einfach, wenn sich die Muskeln entspannen, der Herzschlag und die Atmung langsamer werden.
Die dritte Phase ist der Tiefschlaf. In diesem Stadium findet die größte Erholung des Körpers statt.
Die letzte Phase ist der REM-Schlaf, der durch eine erhöhte Gehirnaktivität gekennzeichnet ist, die von Träumen begleitet wird.
Spiegelhalder macht darauf aufmerksam: Es sei eigentlich egal, wann genau wir ins Bett gehen, Hauptsache, der Schlaf sei lang genug und der Biorhythmus des Menschen sei nicht gestört.
Wenn wir später zu Bett gehen, findet der tiefste Schlaf immer noch in den ersten Stunden statt.
Das heißt, der Erholungseffekt ist derselbe, als ob Sie früher zu Bett gegangen wären.
Zirkadianer Rhythmus
Es gibt eine wichtige Nuance, die mit dem individuellen zirkadianen Rhythmus jedes Menschen verbunden ist.
Nachtschwärmer fühlen sich beispielsweise besser, wenn sie spät zu Bett gehen, und Frühaufsteher fühlen sich besser, wenn sie früher zu Bett gehen.
Wenn Sie Ihre Schlafenszeit ständig ändern und so den Tagesrhythmus stören, kann dies Ihrer Gesundheit schaden, warnt der Somnologe.
Insbesondere steige das Risiko, sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Probleme mit dem Immunsystem etc. anzueignen.
Aus alledem ergibt sich: Entscheidend ist nicht, ob Sie früh oder spät zu Bett gehen, sondern wie regelmäßig Sie zu einer bestimmten Zeit ins Bett gehen und wie stabil Ihr Schlaf ist.