Im Jahr 2023 veröffentlichte das Time Magazine schockierende Daten: 89 % der Menschen, die versuchen, ihre Faulheit zu überwinden, geben am siebten Tag auf.
Doch was wäre, wenn es Methoden gäbe, die keinen gigantischen Aufwand erfordern?
Der Neurowissenschaftler Andrew Huberman sagte in seinem Podcast: „Faulheit ist kein Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine Störung im Dopaminsystem. Es kann in 300 Sekunden behoben werden." Einer seiner Experimentteilnehmer, Jacob Reynolds , ein ganz normaler Lehrer aus Ohio, steigerte seine Produktivität mithilfe der „Methode der Spiegelfragen“ innerhalb eines Monats um das Vierfache.
Wie funktioniert das
Einer Studie des MIT zufolge nimmt unser Gehirn Faulheit als einen Abwehrmechanismus wahr und nicht als einen Feind. Die Psychologieprofessorin Laurie Santos erklärt: „Wenn Sie sich sagen ‚Hör auf, faul zu sein‘, wird die Amygdala aktiviert, was den Widerstand erhöht.“
Stattdessen schlägt sie eine Technik namens „paradoxe Akzeptanz“ vor: Nehmen Sie sich fünf Minuten am Tag Zeit und stellen Sie sich Fragen wie: „Was passiert, wenn ich weiterhin auf der Couch liege?“
Es klingt absurd, aber ein Experiment der Universität Cambridge zeigte, dass dies bei 70 % der Teilnehmer zu einem deutlichen Motivationsanstieg führte.
Der Autor und Unternehmer Tim Ferriss beschreibt in seinem Buch „Der 4-Stunden-Körper“ eine ähnliche Methode. Er nannte es die „umgekehrte Sabotageregel“: Anstatt die Faulheit zu bekämpfen, muss man sich erlauben, faul zu sein, aber streng nach einem Timer.
„Ich stelle es auf fünf Minuten ein, lege mich hin und schaue an die Decke. Nach 120 Sekunden ist mir so langweilig, dass ich aufspringe und anfange zu arbeiten“, schreibt er. Salvador Dali verwendete eine ähnliche Technik, um seinen kreativen Stupor zu überwinden: Er schlief mit einem Schlüssel in der Hand ein, und der Schlüssel fiel herunter, wodurch der Künstler aufwachte und seine Konzentration zurückerlangte.
Warum 99 % der Menschen scheitern
Die Psychotherapeutin Amy Morin, Autorin des Bestsellers „13 Dinge, die starke Menschen nicht tun“, macht dafür den „Goldlöckchen-Effekt“ verantwortlich: Die Leute machen ihre Methoden entweder zu kompliziert oder erwarten sofortige Ergebnisse. Die Geschichte von Emily Gardner, einer Studentin aus Sydney, bestätigt dies.
Sie versuchte es mit Meditieren, Laufen und Tagebuchschreiben, gab aber nach zwei bis drei Tagen auf. Alles änderte sich, als sie begann, sich fünf Minuten lang mit der „Dali-Technik“ zu beschäftigen. Einen Monat später startete Emily einen Reiseblog mit 100.000 Abonnenten.
Die Gefahr steckt im Detail
Der Neurowissenschaftler Sam Harris warnt: „Wenn Sie der Methode kein striktes Zeitlimit setzen, beginnt das Gehirn, sie als Bestrafung wahrzunehmen.“
Deshalb empfiehlt Zeitmanagement-Guru Chris Bailey die Verwendung eines Timers mit lautem Signal. Und Reddit-Gründer Steve Huffman gab in einem Interview mit der New York Times zu: „Ich wende die 5-Minuten-Regel nur morgens an. Abends ist das Gehirn zu müde für solche Spiele.“
Was wäre, wenn wir heute damit anfangen?
Im Jahr 2024 veranstaltete der Blogger David Chen eine Challenge: 1.000 Menschen setzten 30 Tage lang die „Spiegelfragenmethode“ um. 91 Teilnehmer wechselten den Arbeitsplatz, 47 gründeten ein Unternehmen und 12 überwanden ihre Depression.
Das wichtigste Ergebnis war jedoch ein anderes: Diejenigen, die keine Kalendererinnerungen einrichteten, gaben nach einer Woche auf. Faulheit ist kein Monster, sondern ein Schatten, der verschwindet, wenn man das Licht anmacht. Aber sind Sie bereit, täglich 5 Minuten dafür aufzuwenden?