Stellen Sie sich vor, Ihr Garten wäre ein lebender Organismus, der atmet, wächst und manchmal ... krank wird. Sie gießen, düngen und beschneiden die Pflanzen, aber sie sehen immer noch verwelkt aus und die Blüten sind nicht üppig.
Vielleicht übersehen Sie ein Detail, über das selbst erfahrene Gärtner schweigen.
Es geht nicht um magische Düngemittel oder teure Werkzeuge. Es ist viel einfacher: Ihrem Garten fehlt die Beachtung seines „Biorhythmus“.

Ja, Pflanzen haben, wie Menschen, ihre eigenen Aktivitätszyklen. So spart man beispielsweise durch Gießen nach Sonnenuntergang nicht nur Wasser, sondern die Wurzeln können auch Feuchtigkeit aufnehmen, ohne der Belastung durch die sengende Sonne ausgesetzt zu sein.
Wussten Sie, dass das Mulchen mit Kiefernnadeln nicht nur Feuchtigkeit speichert, sondern auch Schnecken abwehrt? Oder dass manche Blumen im Schatten eines Zauns besser wachsen als in einem offenen Blumenbeet?
Wir verraten Ihnen Geheimnisse, mit denen Sie Ihren Garten ohne großen Aufwand in eine Oase verwandeln.
Aber wie genau können wir uns mit dem Biorhythmus der Pflanzen „anfreunden“? Beginnen Sie mit der Beobachtung. Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie notieren, wann und wie der Flieder blüht, wann am Apfelbaum die ersten Knospen erscheinen und zu welcher Tageszeit sich die Knospen der Pfingstrose öffnen.
Anhand dieser Daten können Sie erkennen, welche Prozesse in Ihrem Garten früher oder später als normal ablaufen.
Wenn Rosen beispielsweise im Hochsommer zu verwelken beginnen, obwohl sie eigentlich bis in den Herbst blühen sollten, kann es sein, dass sie durch zu viel Licht von Straßenlaternen behindert werden. Ja, künstliches Licht in der Nacht bringt die innere Uhr der Pflanzen durcheinander und verlangsamt ihr Wachstum.
Versuchen Sie, die Büsche nach Sonnenuntergang zu beschatten oder sie in eine dunklere Ecke des Gartens zu stellen.
Ein weiterer Lifehack ist das „Schlafen“ von Stauden. Viele Menschen glauben, dass Pflanzen nur im Winter schlafen, aber tatsächlich haben sie auch im Sommer kurze Ruhephasen.
Wenn Ihre Hortensie aufgehört hat zu blühen, beeilen Sie sich nicht mit dem Düngen. Möglicherweise benötigt die Pflanze 2–3 Wochen Ruhe: Gießen Sie weniger, lockern Sie die Erde nicht weiter und geben Sie der Pflanze Zeit, „Luft zu holen“.
Oft treibt der Busch nach einer solchen Pause mit doppelter Kraft neue Triebe aus.
Für Einjährige ist dagegen der „Wachzustand“ wichtig. Bei Petunien und Ringelblumen kann die Blüte gefördert werden, indem man verblühte Blüten entfernt und die Stiele morgens leicht schüttelt, um Wind zu simulieren und die Bestäubung zu unterstützen.
Vergessen Sie die Mondzyklen nicht, auch wenn viele diesbezüglich skeptisch sind.
Tatsache ist jedoch, dass sich die Pflanzensäfte bei zunehmendem Mond nach oben bewegen, was ideal zum Anpflanzen von Grünpflanzen und Blumen ist, und bei abnehmendem Mond nach unten wandern, was für die Aussaat von Wurzelgemüse geeignet ist.
Machen Sie folgendes Experiment: Bepflanzen Sie zwei identische Karottenbeete in unterschiedlichen Mondphasen und vergleichen Sie den Ertrag. Die Ergebnisse werden Sie möglicherweise überraschen!
Und noch ein letzter Ratschlag: Manchmal braucht ein Garten … Ruhe. Der Lärm des Rasenmähers, ständiges Trimmen und das Trampeln der Kinder verursachen Stress.
Richten Sie einen Bereich ein, wo Sie einfach sitzen, beobachten und den Pflanzen eine „Auszeit“ von Ihren Eingriffen gönnen können.