Herbst. Die Luft ist erfüllt vom Duft reifer Äpfel und der letzten Blumen. Aber Pech gehabt – Meteorologen versprechen Nachtfröste. Gärtner sind in Panik: Wie können sie ihre Lieblingserdbeeren retten? Gießen vor kaltem Wetter – Rettung oder sicherer Tod?
Anastasia Kovrizhnykh, eine Expertin der Online-Publikation BelNovosti, eine wissenschaftliche Agrarwissenschaftlerin und Landschaftsarchitektin, erzählte uns, ob Erdbeeren gegossen werden müssen.
Wasser – Freund oder Feind
Entgegen der landläufigen Meinung ist es nicht empfehlenswert, Erdbeeren kurz vor dem Frost zu gießen.
Nasser Boden gefriert schneller, was das Wurzelsystem der Pflanze schädigen kann. Allerdings ist eine völlige Wasserverweigerung auch mit unangenehmen Folgen verbunden.
Die optimale Lösung ist eine mäßige Bewässerung einige Tage vor dem erwarteten Frost.
Dieser Ansatz ermöglicht es den Pflanzen, genügend Feuchtigkeit anzusammeln, um der Kälte standzuhalten, gleichzeitig aber eine Staunässe im Boden zu vermeiden.
Tricks erfahrener Gärtner
Erfahrene Sommerbewohner wissen: Erdbeeren sind eine empfindliche, aber recht winterharte Kulturpflanze. Es gibt viele bewährte Methoden, um es vor Frost zu schützen.
Zum Beispiel das Mulchen von Beeten mit Stroh oder Sägemehl. Diese „Decke“ speichert nicht nur die Wärme, sondern verhindert auch die Verdunstung von Feuchtigkeit aus dem Boden.
Eine weitere beliebte Methode ist das Abdecken von Pflanzen mit Vlies oder Folie.
Es ist wichtig zu bedenken, dass das Abdeckmaterial so gezogen werden muss, dass es die Erdbeerblätter nicht berührt. Andernfalls können sich an den Kontaktstellen Eisbrücken bilden, die das empfindliche Gewebe der Pflanze schädigen.
Natürliches Gespür
Interessanterweise hat die Natur selbst dafür gesorgt, Erdbeeren vor der Kälte zu schützen. Mit Beginn des Herbstes beginnen in den Pflanzen Verhärtungsprozesse. Zellen sammeln Zucker und andere Substanzen an, die den Gefrierpunkt senken. Plötzliche Temperaturschwankungen können diesen natürlichen Mechanismus jedoch stören.
Daher besteht die Aufgabe des Gärtners darin, Bedingungen für einen reibungslosen Übergang der Pflanzen in einen Ruhezustand zu schaffen.
Eine schrittweise Reduzierung der Bewässerungshäufigkeit, ein Verzicht auf die Düngung mit Stickstoffdüngern – all diese Maßnahmen helfen Erdbeeren, sich auf den Winter vorzubereiten.
Wenn Sie wirklich Wasser brauchen
Es gibt Situationen, in denen das Gießen von Erdbeeren vor dem Frost nicht nur akzeptabel, sondern auch notwendig ist.
Die Rede ist von der sogenannten „Eisschale“. Diese Methode wird bei kurzzeitigen Frösten bis minus 3-4 Grad angewendet.
Die Essenz ist wie folgt: Abends, vor dem erwarteten Temperaturabfall, werden die Pflanzen reichlich gegossen.
Die auf den Blättern und dem Boden gebildete Eiskruste schützt die Erdbeeren vor den schädlichen Auswirkungen des Frosts. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass diese Methode nur bei kurzfristigem Frost wirksam ist und eine genaue Berechnung der Bewässerungszeit erfordert.
Vorbeugung ist die beste Heilung
Erfahrene Gärtner wissen: Die Vorbereitung auf den Winter beginnt lange vor dem ersten Frost. Die richtige Pflege der Erdbeeren während der gesamten Saison erhöht ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber widrigen Bedingungen.
Regelmäßige Lockerung des Bodens, rechtzeitige Entfernung von Unkraut und abgestorbenen Blättern, ausgewogene Düngung – all diese Maßnahmen tragen zur Bildung starker, gesunder Pflanzen bei, die den Launen der Natur standhalten.
Besonderes Augenmerk sollte auf den Herbstschnitt gelegt werden. Das Entfernen alter und beschädigter Blätter verbessert nicht nur das Aussehen des Gartenbeets, sondern verringert auch das Risiko der Entwicklung von Pilzkrankheiten, die bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gefährlich sind.
Natürliche Helfer
Um Frost zu bekämpfen, greifen Gärtner häufig auf natürliche Heilmittel zurück.
Beispielsweise erhöht das Besprühen von Erdbeeren mit einem Aufguss aus Knoblauch- oder Zwiebelschalen die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegenüber niedrigen Temperaturen. Durch die Zugabe von Asche oder zerkleinerten Eierschalen wird der Boden mit Kalium und Kalzium angereichert, was ebenfalls zur Stärkung der Erdbeersträucher beiträgt.
Einige Gärtner praktizieren das Anpflanzen von Begleitpflanzen wie Knoblauch oder Ringelblumen neben Erdbeeren.
Es wird angenommen, dass sie nicht nur Schädlinge abwehren, sondern auch ein günstiges Mikroklima schaffen, das den Beeren hilft, die Kälte zu überstehen.