Gärtner, auch Anfänger, stoßen oft auf ungewöhnliche Empfehlungen, die über viele Jahre mündlich weitergegeben wurden.
Eine solche Empfehlung besteht darin, rostige Nägel an den Wurzeln von Johannisbeeren zu vergraben, um deren Fruchtbildung zu verbessern.
Anastasia Kovrizhnykh , eine Expertin der Online-Publikation BelNovosti, eine wissenschaftliche Agrarwissenschaftlerin und Landschaftsarchitektin, erklärte uns, was in einer solchen Situation zu tun ist.
Trotz der scheinbaren Seltsamkeit und dem Mangel an Logik dieser Methode ist es überraschend, aber wahr: Viele Gärtner vertrauen immer noch auf ihre Wirksamkeit.
Es stellt sich die Frage nach dem Ursprung dieses Mythos und ob sich rostige Nägel tatsächlich positiv auf das Wachstum von Johannisbeeren auswirken können.
Ursprünge des Mythos
Die Wurzeln dieses Mythos liegen höchstwahrscheinlich in der Volksweisheit, die oft auf Beobachtung und praktischer Erfahrung basiert, für die es jedoch nicht immer eine wissenschaftliche Erklärung gibt.
Früher, als mineralische Düngemittel nicht verfügbar waren, verwendeten Gärtner alles, was gerade zur Verfügung stand, auch rostige Gegenstände.
Wahrscheinlich haben einige Gärtner bemerkt, dass der Johannisbeerertrag nach dem Vergraben rostiger Nägel tatsächlich leicht zunahm. Dies bedeutet jedoch nicht, dass rostige Nägel der Grund für die verbesserte Ausbeute waren.
Eine wissenschaftliche Sicht auf Mythen
Aus wissenschaftlicher Sicht macht es keinen Sinn, rostige Nägel unter Johannisbeeren zu vergraben.
• Rost ist ein Eisenoxid, das entsteht, wenn Eisen mit Sauerstoff und Wasser reagiert. Rost ist kein Pflanzennährstoff.
• Eisen ist ein essentieller Mikronährstoff für Pflanzen, den sie jedoch aus dem Boden beziehen. Rostige Nägel können Pflanzen nicht mit der benötigten Menge Eisen versorgen, da Rost schlecht wasserlöslich ist und den Wurzeln nicht zur Verfügung steht.
• Das Metall kann in hohen Konzentrationen für Pflanzen giftig sein.
• Auf rostigen Nägeln können schädliche Mikroorganismen wachsen, was das Risiko einer Pflanzenkrankheit erhöht.
Was beeinflusst eigentlich den Johannisbeerertrag?
Viele Faktoren beeinflussen den Johannisbeerertrag:
• Bodenqualität. Fruchtbarer Boden mit gutem Entwässerungssystem versorgt die Johannisbeeren mit den notwendigen Nährstoffen und Feuchtigkeit.
• Beleuchtung. Johannisbeeren bevorzugen sonnige Standorte.
• Bewässerung. Gerade in Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen wichtig.
• Trimmen. Durch den richtigen Schnitt wird das Wachstum neuer Triebe angeregt und der Ertrag gesteigert.
• Füttern. Die Ausbringung von Düngemitteln trägt dazu bei, den Nährstoffmangel im Boden auszugleichen.
• Vorbeugung von Schädlingen und Krankheiten. Die rechtzeitige Behandlung von Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten trägt zur Erhaltung ihrer Gesundheit bei und sichert hohe Erträge.
Alternativen zum Mythos
Anstatt rostige Nägel zu vergraben, ist es besser, wirklich wirksame Methoden zur Verbesserung der Johannisbeererträge zu nutzen.
• Richtige Bodenvorbereitung. Den Boden umgraben, organische Düngemittel (Kompost, Humus) ausbringen, Bodenuntersuchungen durchführen, um den Bedarf an Mineraldüngern zu ermitteln.
• Mulchen. Das Mulchen des Bodens trägt dazu bei, die Feuchtigkeit zu speichern, das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken und die Bodenstruktur zu verbessern.
• Richtiger Schnitt. Das Entfernen alter und kranker Äste regt das Wachstum neuer Triebe an und erhöht den Ertrag.
• Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Eine rechtzeitige Behandlung gegen Schädlinge und Krankheiten trägt zur Erhaltung der Pflanzengesundheit und Produktivität bei.
Der Glaube, dass rostige Nägel dazu beitragen, den Johannisbeerertrag zu steigern, basiert auf einem Mythos. Wissenschaftliche Beweise stützen diese Theorie nicht.
Um die Johannisbeererträge zu verbessern, sollten Sie bewährte landwirtschaftliche Techniken anwenden, die dazu beitragen, den Pflanzen die notwendigen Bedingungen für Wachstum und Fruchtbildung zu bieten.
Zuvor haben wir Ihnen erklärt, was Sie beim Pflanzen von Tomaten in das Loch tun können.