Was sind die schwierigsten Sprachen der Welt: Top 5

01.03.2025 10:28

Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Buch lesen, in dem jeder Buchstabe ein einzelnes Bild ist und die Grammatikregeln sich je nach Windrichtung ändern.

Nein, das ist kein Albtraumszenario – es ist die Realität für diejenigen, die es sich zur Aufgabe machen, die schwierigsten Sprachen der Welt zu lernen.

Manche Sprachen erfordern das Auswendiglernen Tausender Hieroglyphen, bei anderen brodelt das Gehirn vor Konjugationen und wieder andere klingen wie ein Code aus einem Spionageroman.

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Hier sind fünf Sprachen, die selbst Polyglotte als „höllisches Training für Neuronen“ bezeichnen.

Auf dem ersten Platz liegen Chinesen. Sein Hieroglyphensystem umfasst über 50.000 Symbole, für die Grundkenntnisse in Lesen und Schreiben ist jedoch die Kenntnis von mindestens 3.000 davon erforderlich.

Jede Hieroglyphe ist nicht nur ein Buchstabe, sondern eine Mini-Geschichte mit Tönen, die die Bedeutung des Wortes verändern. Beispielsweise kann „ma“ je nach Melodie der Aussprache „Mutter“, „Pferd“ oder „schimpfen“ bedeuten.

Hier zu schreiben ist wie Kunst: eine falsche Zeile und statt „Freund“ kommt „Schwein“. Wenn man dann noch das Fehlen eines Alphabets und von Zeitformen berücksichtigt, wird klar, warum Chinesisch als „Everest der Sprachen“ bezeichnet wird.

Der zweite Kandidat ist Araber. Die Komplexität beginnt bereits beim Schreiben: Buchstaben verändern je nach Position im Wort ihre Form, Vokale werden beim Schreiben oft weggelassen und man muss von rechts nach links lesen.

Verben haben 13 Konjugationsformen und Substantive haben drei Fälle, zwei Geschlechter und drei Nummern. Der größte Albtraum sind jedoch die Dialekte. Was in Kairo wie ein „Hallo“ klingt, wird in Dubai möglicherweise nicht verstanden.

Darüber hinaus ist die arabische Schrift nicht nur eine Sprache, sondern auch ein kultureller Code: Ein Fehler in einer Inschrift kann eine ganze Nation beleidigen.

Auf dem dritten Platz landet Ungarisch. In Russland gibt es zum Vergleich 18 Fälle. Meinst du „im Haus“? Machen Sie sich auf ein Wort gefasst, das auf „-ban“ endet. Müssen Sie die Richtung „nach Hause“ angeben? Dann "-hoz". Und wenn von Bewegung „durch das Haus“ die Rede ist, wird die Endung „-n keresztül“ angehängt.

Und auch die Verben stehen dem in nichts nach: Sie werden nach Person, Zahl, Zeitform und Modus konjugiert und es gibt separate Formen für bestimmte und unbestimmte Objekte. Die Ungarn scherzen, dass ihre Sprache erfunden wurde, damit niemand Geheimnisse belauschen kann.

An vierter Stelle steht Tabasaran, das in Dagestan gesprochen wird. Im Guinness-Buch der Rekorde ist es die Sprache mit den meisten Fällen – 48. Jedes Nomen kann bis zu 50 Formen haben und Verben verändern sich je nach Person, Zahl, Zeitform und Aspekt.

Doch damit nicht genug: Tabasaran verfügt über einzigartige Laute, die ein Europäer ohne Training nicht reproduzieren kann. Beispielsweise ein Knacklaut, der an einen Sprechversuch im Fallen erinnert.

Die Top 5 werden durch die Navajo-Sprache abgerundet, die von den Ureinwohnern Nordamerikas gesprochen wird. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als Chiffre verwendet: Den Japanern gelang es nie, es zu knacken. Der Grund ist die unglaubliche Struktur. Die Verben beinhalten hierbei nicht nur die Handlung, sondern auch die Form des Objekts. Beispielsweise sind „einen runden Gegenstand tragen“ und „einen langen Gegenstand tragen“ unterschiedliche Wörter.

Das Navajo-Alphabet basiert auf dem lateinischen Alphabet, aber die Aussprache der Laute hat keine Entsprechung in europäischen Sprachen. Versuchen Sie, „chʼį́įdiitʼaash“ zu sagen – es bedeutet „wir sind in Schwierigkeiten“.

Warum haben diese Sprachen trotz ihrer Komplexität überlebt? Vielleicht, weil sie nicht nur ein Kommunikationsmittel sind, sondern ein Schlüssel zur Kultur, der Traditionen vor neugierigen Blicken schützt. Oder weil das Gehirn Herausforderungen liebt. Fakt ist jedoch: Sie zu beherrschen ist wie der Gewinn der Spracholympiade.

Kurchev Anton Autor: Kurchev Anton Stellvertretender Chefredakteur


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