Die Höhe des Shanghai Tower beträgt nicht weniger als 632 Meter.
Trotz dieser beeindruckenden Ausmaße gilt der Wolkenkratzer als das stabilste aller Bauwerke dieser Art auf der Welt – angeblich können keine Wetterphänomene sein Gleichgewicht beeinflussen.
Das stimmt nicht ganz – Vibrationen sind natürlich vorhanden, aber man spürt sie nicht. Versuchen wir gemeinsam herauszufinden, warum solch grandiose Bauwerke nicht einstürzen.
Die Antwort liegt im hochmodernen Dämpfungssystem, das beim Bau des Gebäudes zum Einsatz kam.
Der Dämpfer reduziert die Amplitude der durch den Wind verursachten Vibrationen und reduziert auch die Geschwindigkeit des oberen Teils des Turms, die dieser bei Vibrationen gewinnt.
Vereinfacht ausgedrückt sieht ein Standarddämpfer wie ein Satz Pendel (flexibel ineinandergreifende Stahlplatten) aus, die das Gebäude bei Abweichungen in eine andere Richtung „schieben“.
Natürlich reichte ein herkömmlicher Dämpfer für den Shanghai-Turm nicht aus, sodass die Ingenieure auf originellere Technologie zurückgreifen mussten.
In den oberen Stockwerken wurde das schwerste Gewicht angebracht, das mit einem starken Elektromagneten verbunden war, wodurch der erste Induktionsdämpfer entstand.
Sein Zentrum ist eine Kupferplatte mit einer Fläche von 100 Quadratmetern. Es enthält 125 starke Magnete. Die gesamte Struktur befindet sich unter einem aufgehängten klassischen Dämpfer.
Während sich das Gebäude bewegt, bewegt sich ein 1.000 Tonnen schweres Stahlgewicht über die Magnete, wodurch ein elektrischer Strom durch die Platte fließt. Dadurch entsteht ein Magnetfeld, das eine dämpfende Wirkung hat.
Die Architekten, die am Bau des Shanghai Tower mitgewirkt haben, behaupten, dass die Menschen in 99,9 % der Fälle selbst im Sommer, wenn die Region häufig von Taifunen heimgesucht wird, keine Vibrationen spüren.
Zuvor haben wir über den Rekord beim Schwimmen in kaltem Wasser gesprochen.