Finanzielle Schwierigkeiten in der Familie sind laut Statistik die häufigste Scheidungsursache und die Hauptursache für Konflikte in der Familie.
Eine angespannte Situation aufgrund von Geldmangel oder einer unsachgemäßen Verteilung kann zu ernsthaften Meinungsverschiedenheiten, Missverständnissen zwischen Ehegatten und sogar zu einer Scheidung führen.
Allerdings ist es möglich und sogar notwendig, finanzielle Probleme in der Familie zu bewältigen, wenn man sie kompetent angeht, sagt Fatueva Mariam Vladimirovna , klinische Psychologin und Physiotherapeutin.
Der erste Schritt zur Lösung finanzieller Probleme in einer Familie besteht darin, sich dieser Probleme bewusst zu werden. Sehr oft vermeiden Menschen es, über Geld zu sprechen, aus Angst vor einer unangenehmen Konfrontation. Aber nur im offenen Dialog können wir gemeinsam die aktuelle Situation wirklich betrachten und eine Kompromisslösung finden. Es ist notwendig, sich zusammenzusetzen und finanzielle Schwierigkeiten zu besprechen, die Ursache des Problems zu finden, Ihre Sorgen und Bedenken auszudrücken und sich ruhig den Standpunkt aller Familienmitglieder anzuhören.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass finanzielle Schwierigkeiten oft nicht aus Geldmangel resultieren, sondern aus einer unsachgemäßen Verteilung und Verwaltung finanzieller Ressourcen. In diesem Fall ist es notwendig, ein Familienbudget zu erstellen und zu berechnen, was genau wo und in welcher Höhe ausgegeben wird. Es ist wichtig, die Hauptprioritäten festzulegen und zu prüfen, wo und was Sie sparen können, damit sich alle Familienmitglieder wohl fühlen.
Wenn finanzielle Schwierigkeiten zu ständigen Streitigkeiten und Konflikten führen und Sie wirtschaftliche Probleme nicht alleine bewältigen können, ist es in diesem Fall wichtig, sich an einen professionellen Finanzberater und Psychologen zu wenden. Diese Experten bieten Ihnen Finanzmanagementstrategien. Sie können auch gemeinsam Kurse zur Finanzkompetenz belegen.
Je mehr sich alle Familienmitglieder darüber im Klaren sind, desto einfacher ist es, finanzielle Schwierigkeiten gemeinsam zu bewältigen, ein gemeinsames Familienbudget zu verwalten und die Zukunft zu planen.
Es gibt viele Systeme zur Finanzregulierung, hier ist eines davon.
Monatlich:
- 10 % aller Einnahmen sind der sogenannte „Kirchenzehnte“, d. h. dieser Betrag wird für Schenkungen und wohltätige Zwecke verwendet und darf nicht überschritten werden.
- 20 % der Gesamteinnahmen entfallen auf den „Unterhaltungsposten oder die Helligkeit des Lebens“, diese Ausgabenspalte geht an Leckereien, Hobbys, angenehme Freizeit und Unterhaltung und wird ebenfalls nicht überschritten.
- 20 % sind eine Notrücklage, sie wird auch bei Schulden oder Krediten zurückgelegt (die Notrücklage kann nur einmal im Jahr abgehoben werden) und kann beispielsweise für einen Urlaub ausgegeben werden.
- Und die restlichen 50 % sind Ihre täglichen Haushaltsausgaben.
Nur wenn Sie diesem einfachen System folgen, können Sie viele finanzielle Probleme und Meinungsverschiedenheiten vermeiden und Ihr finanzielles Leben stabilisieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass finanzielle Probleme nicht das Ende einer familiären Beziehung bedeuten, sondern nur eine Herausforderung, die Sie gemeinsam bewältigen können, und Ihre Familie und Beziehung werden dadurch nur noch stärker.