Warum Sie Ihrem Kind nicht „Gut gemacht“ sagen sollten: Ein Fehler, den 80 % aller Eltern machen

04.02.2025 19:27

Das Wort „gut gemacht“ scheint harmlos und sogar anerkennend, doch viele Psychologen und Lehrer warnen: Seine häufige Verwendung kann der Entwicklung eines Kindes schaden. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Sie die Angewohnheit, Kinder mit diesem Wort zu loben, überdenken sollten.

Das Wort „gut gemacht“ wird oft automatisch und ohne Konkretisierung ausgesprochen. Das Kind versteht nicht, warum es gelobt wurde und kann den Erfolg nicht wiederholen. Der Psychologe Alfie Kohn argumentiert in seinem Buch „Bestrafung mit Belohnung“, dass solches Lob nicht motiviert, sondern nur eine Abhängigkeit von externer Anerkennung schafft.

Wenn ein Kind „gut gemacht“ hört, beginnt es, aus Lob und nicht aus Interesse oder Freude zu handeln. Untersuchungen zeigen, dass dadurch die intrinsische Motivation und Neugier abnimmt. Das Kind hört auf, selbst zu lernen und erwartet ständig Anerkennung.

Das Wort „gut gemacht“ macht ein Kind von der Meinung anderer abhängig. Er beginnt, Angst davor zu haben, einen Fehler zu machen, um seinen Status als „guter Kerl“ nicht zu verlieren. Dies kann zu Versagensängsten und zur Vermeidung schwieriger Aufgaben führen.

Das Lob „Gut gemacht“ konzentriert sich oft eher auf das Ergebnis als auf den Prozess. Das Kind lernt nicht, seine Bemühungen wertzuschätzen, was für die Entwicklung von Ausdauer und Selbstvertrauen wichtig ist.

Kind
Foto: © Belnowosti

Was soll man statt "gut gemacht" sagen?

Psychologen empfehlen, beschreibendes Lob auszusprechen, das dem Kind hilft zu verstehen, was genau es gut gemacht hat. Zum Beispiel:

  • „Sie setzen das Puzzle selbst zusammen! Es war nicht einfach, aber Sie haben es geschafft."
  • „Mir gefällt, wie ordentlich du das Bild ausgemalt hast.“
  • „Sie haben Ihrer Schwester geholfen – das ist eine sehr freundliche Tat.“

Das Wort „well done“ ist kein Tabu, sollte aber bewusst verwendet werden. Es ist besser, das Kind für bestimmte Handlungen zu loben und so seine Unabhängigkeit und innere Motivation zu fördern. Die Psychologin Ljudmila Petranowskaja sagt: „Für ein Kind ist es wichtig, das Gefühl zu haben, dass es nicht für das Ergebnis, sondern für seine Bemühungen und seinen Fleiß geschätzt wird.“

Sergej Tumanow Autor: Sergej Tumanow Editor für Internetressourcen