In Japan wurde der 88-jährige ehemalige Profiboxer Iwao Hakamata freigesprochen.
Er ist berühmt dafür, den Rekord für den längsten Aufenthalt in der Todeszelle zu halten.
Er ist seit einem halben Jahrhundert dort, genauer gesagt seit 46 Jahren. Er wurde 1966 wegen Raubes und Mordes an seinem Chef, seiner Frau und zwei Kindern verhaftet.
Aussage über Folter
Kürzlich hat das Bezirksgericht Shizuoka nach einem Wiederaufnahmeverfahren ein Freispruch ausgesprochen.
MIA Rossiya Segodnyaberichtet über die Veranstaltung unter Berufung auf die örtliche Kyodo-Agentur.
Was die Verhaftung im Jahr 1966 betrifft, so gestand der Mann nach 20 Tagen Verhör die ihm vorgeworfenen Taten.
Allerdings gab Hakamata im Prozess an, dass er unter Folter ein Geständnis abgelegt habe.
Die Verteidigung bestand darauf, dass die Beweise in dem Fall gefälscht seien.
Das überzeugte das Gericht jedoch nicht: 1968 wurde der Angeklagte zum Tode verurteilt, doch erst 1980 wurde das Urteil rechtskräftig.
Aufzeichnen
Im Jahr 2011 wurde der Japaner als die Person, die die längste Zeit in der Todeszelle verbrachte, in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
Drei Jahre später wurde festgestellt, dass Hakamatas DNA nicht mit der DNA übereinstimmte, die aus dem genetischen Material des am Tatort gefundenen Blutes gewonnen wurde.
Danach wurde der Mann freigelassen. Doch letztes Jahr bestätigte der Oberste Gerichtshof Japans die Entscheidungen der Untergerichte, ein Wiederaufnahmeverfahren einzuleiten.
Und nun wurde als Ergebnis dieser Anhörung endlich ein Bürger freigesprochen, der ein halbes Jahrhundert in der Todeszelle verbracht hatte.
Übrigens war Hakamata aus gesundheitlichen Gründen nicht bei der Gerichtsverhandlung anwesend. Seine Interessen wurden von seiner Schwester vertreten.