Chinesische Methode zum Gemüseanbau, die den Ertrag um das Fünffache steigert. Das ist brillant

16.02.2025 21:10

Auf winzigen Parzellen erzielen chinesische Bauern Rekordernten – fünf- bis siebenmal mehr als Europäer. Wie machen Sie das?

Dr. Li Wei von der Beijing Agricultural University enthüllte in einem Exklusivinterview mit National Geographic drei Regeln, die die sozialen Medien im Sturm erobert haben.

Erstens: Pflanzen Sie Gemüse spiralförmig und nicht in Reihen. Diese als „Drachenbett“ bekannte Technik ermöglicht es den Pflanzen, gleichmäßig Licht zu erhalten.

Betten
Foto: © Belnowosti

Zweitens: Verwenden Sie Bambusstangen mit hängenden Wasserflaschen – wenn das Wasser verdunstet, entsteht ein Mikroklima wie in einem Gewächshaus.

Drittens und am wichtigsten: Gießen Sie nicht die Wurzeln, sondern ... die Blätter mit einer Reiswasserlösung nach dem Kochen.

„Stärke ist ein natürlicher Stimulator der Photosynthese“, sagt Lee.

Experimente in der Provinz Sichuan haben gezeigt, dass Gurken mit diesem Ansatz bis zu 50 Früchte pro Busch produzieren statt der üblichen 10. Skeptiker nennen es „östliche Magie“, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Spiralpflanzung ist nicht nur eine Modeerscheinung. Physiker der Universität Shanghai haben nachgewiesen, dass diese Form den Schatten zwischen Pflanzen minimiert.

Jedes Blatt erhält 20 % mehr Licht als in einem Reihensystem. Dies ist ideal für Gurken, Kürbisse und Bohnen.

Für Wurzelgemüse (Karotten, Rüben) ist diese Methode allerdings nicht geeignet, da es Platz braucht, um in die Tiefe zu wachsen.

Bambusstangen mit Flaschen - genial und günstig. Tagsüber verdunstet das Wasser und nachts kondensiert es auf den Blättern, wodurch der Effekt von Tau entsteht.

Der Bewässerungsbedarf wird dadurch um 40 % reduziert. Dr. Lee empfiehlt, den Fläschchen 2–3 Tropfen Jod beizufügen: Es schützt vor Pilzbefall.

Was ist mit Reiswasser? Sein Geheimnis liegt in Enzymen. Beim Kochen setzt Reis Amylase frei, die die Stärke in den Blättern in Glukose aufspaltet.

Dadurch wird die Reifung der Früchte beschleunigt. Wichtig ist aber, dass Sie Wasser ohne Salz verwenden! Andernfalls verbrennen die Blätter.

Auch die Chinesen betreiben „mehrstöckige“ Landwirtschaft. So werden beispielsweise Töpfe mit Erdbeeren über die Gurken gehängt – deren Wurzeln werden durch das abfließende Reiswasser ernährt. Somit können von 1 m² drei Ernten geerntet werden.

Es gibt aber auch Risiken. Eine zu dicke Spirale kann Pilzerkrankungen hervorrufen. Professor Wang von der Universität Nanjing empfiehlt, zwischen den Pflanzen 25 cm Abstand zu lassen, um die Luftzirkulation zu ermöglichen. Außerdem dürfen Sie keinen mit Pestiziden behandelten Reis verwenden, da sich in den Früchten Giftstoffe ansammeln.

Sergej Tumanow Autor: Sergej Tumanow Editor für Internetressourcen


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