Millionen von Menschen glaubten, dass das beliebte Zitronenwasser wohltuende Eigenschaften für den Körper habe.
Besonders „wundersam“ wirkte es, wenn es morgens eingenommen wurde.
Engagierte Blogger versuchten die Menschen davon zu überzeugen, dass solches Wasser angeblich eine positive Wirkung auf die Verdauung habe.
Sie sagen, es beschleunigt außerdem den Stoffwechsel, reinigt die Haut und stärkt das Immunsystem.
Antwort der Wissenschaftler
Wissenschaftler haben derartige Behauptungen in tausend Stücke gerissen und damit einen der am tiefsten im Gedächtnis der Verbraucher verwurzelten „Lebensmittelmythen“ entlarvt.
Experten haben eine spezielle Studie zu den Vorteilen von Zitronenwasser durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Wasser zwar für einen angenehmen Start in den Tag sorgt, sein gesundheitlicher Nutzen jedoch nicht so groß ist, wie manche vielleicht annehmen.
Ernährungswissenschaftler behaupten, Blogger würden dem Getränk Eigenschaften zuschreiben, die wissenschaftlich nicht bewiesen seien.
So zeigte beispielsweise eine wissenschaftliche Studie vor drei Jahren, dass Zitronensaft entgegen der landläufigen Meinung die Magenentleerung nicht beschleunigt.
Flüssigkeitszufuhr
Der Hauptvorteil von Zitronenwasser ist die Flüssigkeitszufuhr. Durch das morgendliche Trinken wird der nächtliche Flüssigkeitsverlust ausgeglichen, die Verdauung und das Allgemeinbefinden des Körpers werden unterstützt.
Ja, Zitronenwasser kann die Magensaftproduktion leicht anregen, der Effekt ist jedoch äußerst gering.
Was das Vitamin C in Zitronen betrifft, reicht es nicht aus, das Immunsystem ernsthaft zu stärken, wenn kein Mangel vorliegt.
Gewichtsverlust und Diabetes
Und auch in Sachen Gewichtsverlust ist Zitronenwasser kein „Wunder“ – es beschleunigt den Stoffwechsel nicht und verbrennt kein Fett.
Nur wenn ein Mensch kalorienreiche Säfte oder zuckerhaltigen Kaffee vollständig durch dieses Getränk ersetzt, kann er mit einer langfristigen Gewichtsabnahme rechnen.
Auch für die Behauptung, Zitronenwasser reguliere den Blutzuckerspiegel und senke das Diabetesrisiko, gibt es keine wissenschaftlichen Belege.
Was wirklich zählt
Wissenschaftler sagen, dass noch etwas anderes wichtig sei – nämlich grundsätzlich das Trinken von beliebigem Wasser.
Mit oder ohne Zitrone muss dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
