Datschen von 6 Hektar: Warum sie zu Sowjetzeiten genau so groß waren: eine einfache Erklärung

26.12.2023 22:56

Wer weiß nicht, was „sechshundert Quadratmeter“ sind, wenn wir von einer Datscha sprechen? Der Ausdruck ist seit den Zeiten der UdSSR zu uns eingewandert.

Damals waren die Bürger sehr glücklich, wenn sie ein kleines Grundstück außerhalb der Stadt – genau sechs Hektar – für eine Datscha erhielten.

Die Menschen standen Schlange für Datscha-„Hunderte“ sowie für Autos. Aber fast allen Familien, die ihr eigenes Land haben wollten, wurden Grundstücke zugeteilt.

Die Fläche solcher Grundstücke war jedoch für alle absolut gleich – sechs Hektar. Warum so viele? Weil alles im Voraus berechnet wurde.

Der Autor der Berechnung ist der sowjetische Gemüsebauer Vitaly Edelshtein. Er errechnete, dass der jährliche Gemüseverbrauch pro Person 500,7 kg beträgt.

Landhaus
Foto: © Belnowosti

Dann stellte er fest, dass für den Anbau einer solchen Gemüsemenge eine Landfläche von 124,5 Quadratmetern erforderlich ist. M.

Diese Zahl wurde dann mit dem Familienkoeffizienten multipliziert (in jenen Jahren in der UdSSR zählte eine Familie durchschnittlich 3,9 bis 4,3 Personen).

Zu der resultierenden Zahl musste noch die für die Anpflanzung von Gartenbäumen benötigte Fläche hinzugerechnet werden.

So entstanden – als Ergebnis des sowjetischen wissenschaftlichen Ansatzes mit entsprechenden Berechnungen – die berüchtigten sechshundert Quadratmeter.

Und 1949 wurde ein Beschluss gefasst: Den Berechnungen des Wissenschaftlers zufolge sollten den Sowjetbürgern sechshundert Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden.

Zuvor haben wir über einige Dinge aus der UdSSR gesprochen, die ihren Besitzern heute ein gutes Einkommen bescheren können.

Autor: Pavel Gospodarik Editor für Internetressourcen