Stimmt es, dass Hunde farbenblind sind?

17.05.2023 03:30

Wenn man darüber nachdenkt, wie Tiere diese Welt sehen, verlässt sich ein Mensch oft auf seine eigene Wahrnehmung der Welt.

Es besteht kein Zweifel mehr, dass Hunde es anders wahrnehmen als Menschen, aber ihre Besitzer können immer noch nicht eindeutig sagen, worin der Unterschied besteht.

Es besteht immer noch der Irrglaube, dass ihre Lieblingsfarben so begrenzt sind, dass sie nur zwischen Schwarz, Grau und Weiß unterscheiden können und ihr subtiler Geruchssinn sie durch eine Vielzahl von Farben ersetzt. Allerdings ist diese Meinung neueren Untersuchungen zufolge immer noch falsch.

Es ist eine Tatsache, dass Hunde Grautöne besser unterscheiden als Menschen, aber ihr Sehvermögen ist nicht auf diese beschränkt. Bei einigen Farben können sie jedoch tatsächlich Schwierigkeiten haben.

Ihr Farbfeld besteht aus Schwarz, Weiß, Grau sowie Gelb und Blauviolett, Rot erscheint ihnen jedoch eher wie Dunkelbraun und Grün und Orange werden als Gelbtöne wahrgenommen. Ein ähnlicher Defekt tritt auch beim Menschen auf, allerdings seltener: Farbenblinde Menschen haben Probleme bei der Unterscheidung zwischen Rot- und Grüntönen.

Hund
Foto: © Belnowosti

Tatsache ist, dass die Netzhaut der Augen eines Hundes nur zwei Arten von Zellen aufweist, die für die Farbwahrnehmung verantwortlich sind – zweifarbige Zapfen und Stäbchen. Der Mensch zeichnet sich durch das Vorhandensein von drei Typen aus: drei Arten von Stäbchen, Ganglien und Zapfen.

Dennoch hat die Natur diesen Mangel bei den Hunden ausgeglichen. Wie Sie wissen, sehen sie im Dunkeln viel besser als ein Mensch, was durch die Anwesenheit von zwei weiteren Stäbchen und Zapfen auf der Netzhaut beeinflusst wird. Aber wie bereits erwähnt, ist ihr Farbspektrum bereits menschlich.

Wäre es jedoch richtig, dies als angeborene Farbenblindheit zu bezeichnen? Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass nicht alles so einfach ist: Sie halten das Farbsehen eher für ein psychologisches als für ein physiologisches Konzept.

Das Gehirn färbt das für das Auge sichtbare Bild und verlässt sich dabei auf vorhandene visuelle Erfahrungen. Es ist durchaus möglich, dass Hunde überhaupt kein Konzept wie „Farbe“ haben, da sie es für ihr Wissen über die Welt um sie herum nicht als entscheidend erachten.

Manche Leute argumentieren daher, dass es nicht ganz richtig sei, ihre Weltanschauung aus menschlicher Sicht zu betrachten und ihr menschliche Fehler zuzuschreiben.

Autor: Elena Gutyro Editor für Internetressourcen